Zum Hauptinhalt

Glanzleistungen.

Von der Entwicklung einer Politur

Möglichst glatt und glänzend soll er sein und dem Auge schmeicheln – der Autolack. Er spiegelt Wertigkeit und Wertschätzung wider. Dass es aber bei der Fahrzeugaufbereitung nicht allein um Äußerlichkeiten geht, sondern um nachhaltigen Materialschutz, ist auch vielen Laien klar. Nicht klar ist oft, was eine herausragende Politur wirklich leisten muss: über Jahre andauernder chemischer und physikalischer Beanspruchung entgegenwirken. Denn Temperaturschwankungen, UV-Strahlen, Nässe, Salz etc. setzen dem Material zu.

Für Profis ist außerdem die Verarbeitungsqualität enorm wichtig. Sie wünschen sich eine Politur, die leicht zu verarbeiten, staubarm und gut abwischbar ist. Wie entsteht eine Politur, die dies leistet? Wie wird sie entwickelt und hergestellt? Um diese Fragen zu beantworten, gewähren wir einen Einblick in unsere Forschung und unsere Produktion.

Gutes wird noch besser

Am Anfang einer guten Politur steht die Idee. Am Sitz von Koch- Chemie in Unna bringt das Entwicklungsteam um Dr. Michael Hauber eben das hervor – Ideen für Profi-Qualität. Dabei enden längst nicht alle Gedankenblitze in komplett neuen Pflegeprodukten. Oft sind es kleine Verbesserungen, die aus bereits bestehenden Polituren noch etwas mehr herausholen. Von diesen Verbesserungen bekommen unsere Kunden in der Regel erst dann etwas mit, wenn sie bemerken, dass das Ergebnis ihrer Polierbemühungen noch schneller erreicht wird und es noch zufriedenstellender ausfällt.

In solchen Fällen haben Dr. Hauber & Co erfolgreich die Rezeptur einer Politur verändert. Womit wir bei einer weiteren Voraussetzung für eine gute Politur sind: hochwertige Inhaltsstoffe. Koch-Chemie lässt sich die Grundbestandteile von mehreren Lieferanten anbieten, um dann die jeweils besten auszuwählen. Der wesentliche Baustein für unsere Polituren ist übrigens Aluminiumoxid. Es sorgt für den gewünschten Abtrag von verwitterten und zerkratzten Lackschichten.

Im Poliertechnikum wird die Theorie auf die Probe gestellt

Steigen wir tiefer ein und blicken in einen typischen Arbeitstag in der Entwicklungsabteilung. Gemeinsam mit Michael Hauber arbeiten Axel Schnarrenberger und Chemielaborant Nico Rebbert an einer Idee, wie sich eine Politur weiter verbessern lässt. All ihre Gedanken und ihr Handeln sind darauf ausgerichtet, mikroskopisch kleine Vertiefungen in lackierten Oberflächen, die den Glanzgrad beeinträchtigen, zu beseitigen, und feinste Materialien sowie Materialkombinationen zu ersinnen, die selbst stark verwitterten Lack wieder zu neuem Leben zu erwecken.

Was den Vorüberlegungen folgt, ist exakte und handfeste Wissenschaft. Das Team legt eindeutige Parameter fest, die ein formuliertes Ziel kennzeichnen, zum Beispiel in noch kürzerer Zeit eine noch glänzendere Oberfläche. Mit den passenden Parametern als Vorgabe mischt das Team verschiedene Inhaltsstoffe zu Musterpolituren an. Mal enthalten sie ein Quäntchen mehr von diesem Mineral, mal von jenem. Wie sich dies jeweils in der Praxis auswirkt, testet das Team in einem Poliertechnikum.

Die professionelle Testumgebung ist mit Poliermaschinen, Pads in allen erdenklichen Variationen und – ebenfalls sehr wichtig – einer ausgezeichneten Beleuchtung ausgestattet. Im Mittelpunkt aber stehen ein komplettes Auto sowie mehrere einzelne Bleche – die Testflächen. Alles ist im schwärzesten vorstellbaren schwarz lackiert. Denn dunkle Lacke sind bekanntlich am empfindlichsten und jede noch so kleine Riefe wird sichtbar.

Aus mattmüdem Schimmern wird wieder Hochglanz

Das Team macht sich also ans Werk – und zerstört zunächst den spiegelglatten Lack der Testobjekte. Denn wichtig ist eine mit realen Bedingungen vergleichbare Ausgangsbasis: ein mitgenommener, mit Mikrokratzern durchsetzter Lack. Der Weg dorthin ist ein Abralonpad mit 2000er Körnung. Aufgespannt auf einen Druckluftpolisher, wird mit dem Pad aus dem Glanz der schwarzen Testbleche ein mattmüdes Schimmern. Danach geht das Team den entgegengesetzten Weg: Musterpolitur nach Musterpolitur tragen sie auf und bringen die Flächen auf exakt vorgegebenem Weg – Art der Poliermaschine und des Pads sowie Umdrehungszahl und anderes – wieder auf Hochglanz.

Genau hier liegt der Kern der ganzen Arbeit: Die Mischungen zeigen unterschiedliche Ergebnisse. Dies zwar nur in Nuancen, doch genau die sind entscheidend. Mit mithilfe einer Lackkontrollleuchte und geschultem Experten-Auge können Unterschiede ausgemacht werden. Anhand Dutzender Kriterien filtern und erarbeiten sie die herausragende Qualität. Dazu gehören die Zeitspanne zum Entfernen der matten Oberfläche, der Cut, der Glanzgrad, das Schleifbild der Politur und anderes mehr.

Chancen hat nur Exzellentes

Nur was den strengen Kriterien entspricht, hat eine Chance. Wie die genau aussehen, muss ein Geheimnis bleiben. So viel aber verraten wir: Selbst mit jahrzehntelanger Erfahrung im Anmischen von Polituren erreichen die Entwickler die selbst gesteckten Ziele nicht auf Anhieb.

Es braucht viel Ausdauer und Geduld, bis ein Produkt bei Koch-Chemie in Serie gehen kann. Schließlich sind unsere Kunden Profis, die sich nur von Leistung und nicht von Werbesprüchen beeindrucken lassen. Dies kann nur ein ausgereiftes Produkt leisten. Im nächsten Schritt wird die Musterpolitur produziert und abgefüllt. Wie das genau geschieht, erläutert der Beitrag „Glanz in Flaschen“.

Artikel teilen